Vielfach wird empfohlen, bei Tees einen zweiten oder gar dritten Aufguss durchzuführen. Fakt ist, dass diese Aufgüsse durchaus möglich und auch teilweise sehr lecker sind. Allerdings gilt das nicht für die sehr günstigen Tees, die im Teebeutel im Supermarkt angeboten werden. Sparsamkeit lohnt sich in diesem Fall nicht, zumal die günstigen Preise ohnehin kein großes Sparpotenzial zulassen. Der wiederholte Aufguss kann bei zu günstigen Tees geschmacklich nicht mehr überzeugen.
Hochwertige Tees vertragen zweiten Aufguss
Wer sich allerdings für sehr hochwertige Tees als lose Tees entscheidet, der kann den zweiten Aufguss durchaus nutzen. Bei einigen Teesorten wird der Geschmack mit dem wiederholten Aufguss sogar noch deutlich verbessert. Bei hochwertigen Tees ist es in Asien übrigens sogar üblich, dass man den ersten Aufguss nur mit wenig Wasser vollzieht, dieses dann wegschüttet und anschließend einen zweiten Aufguss herstellt, der noch schmackhafter sein soll. Die Aromen sollen sich zudem deutlich besser entfalten.
Allerdings eignen sich auch bei den hochwertigen und losen Tees nicht alle Sorten für den wiederholten Aufguss. Bei Schwarzem Tee sollte darauf verzichtet werden. Auch Früchtetee, der ja eigentlich kein Tee im klassischen Sinn ist, sollte kein zweites Mal aufgegossen werden. Für Grüne Tees, Weiße Tees, Rooibos und Oolong Tees sowie Mate-Tees ist der zweite Aufguss jedoch üblich.
Das richtige Wasser für den perfekten Teegenuss
Ebenso wichtig für den perfekten Teegenuss ist die Verwendung des richtigen Wassers. Einfaches Leitungswasser wird häufig verwendet, kann aber durch den enthaltenen Kalk den Geschmack des Tees beeinträchtigen. Generell gilt, dass gutes Teewasser kalkarm, mineralstoffreich und sauerstoffhaltig sein sollte. Diese Kriterien erfüllt Leitungswasser in Deutschland üblicherweise, allerdings gibt es regionale Unterschiede. Deshalb ist es ratsam, das Leitungswasser zunächst durch einen Wasserfilter laufen zu lassen. So wird es weicher und die Inhaltsstoffe im Tee können sich deutlich besser entfalten.
Erkennen lässt sich zu hartes Wasser bei der Teezubereitung übrigens am Teestein bzw. der Teehaut. Sie bildet sich an der Oberfläche des Tees und ähnelt einer kristallinen, glänzenden Schicht. Teestein ist zwar gesundheitlich unbedenklich, allerdings leidet der Geschmack der hochwertigen Teesorten darunter. Denn die im Tee enthaltenen Gerbstoffe reagieren bei vorhandener Teehaut mit Kalzium- und Magnesium-Ionen.
Wie brüht man Tee richtig auf?
Wer sich für echten Teegenuss interessiert, der verzichtet bewusst auf Teebeutel, die es günstig im Supermarkt zu erstehen gibt. Loser Tee ist für echte Teekenner das einzig Wahre. Sie enthalten wirklich noch alle Inhalts- und Aromastoffe, die die Teeblätter ursprünglich zu bieten hatten.
Allerdings fordern sie bei der Zubereitung auch Platz, denn beim Überbrühen erreichen sie etwa drei Viertel der ursprünglichen Größe. Daher sind zu enge Teeeier oder winzige Filter die falsche Wahl beim Aufbrühen losen Tees.
Nach der Ziehzeit, die sich je nach Teesorte unterscheidet, können die Blätter aus dem Tee entfernt werden. Ein großer Filter oder eine zweite Kanne können Abhilfe für dieses Problem schaffen. Allerdings können die Blätter auch im Tee verbleiben, ausgenommen davon ist Schwarztee, da dieser schnell bitter wird. Je nach Ziehzeit wirkt der Tee anregend oder beruhigend. Eine längere Ziehzeit sorgt für die beruhigende, eine kürzere für die anregende Wirkung. Denn zuerst wird das im Tee enthaltene Koffein, später dann die Gerbstoffe freigesetzt.
Ebenfalls entscheidend ist die richtige Wassertemperatur beim Aufguss. Hochwertige Tees gelingen am besten bei leicht sprudelndem, aber nicht mehr kochendem Wasser. Grüne und Weiße Tees dagegen sollten mit maximal 80 Grad Celsius heißem Wasser aufgebrüht werden.